Bauwesen

Auf Gebäude entfallen 40% des Energieverbrauchs in der EU und 36% der energiebezogenen Treibhausgasemissionen. Rund 50% der gesamten Rohstoffgewinnung und 35% des gesamten Abfallaufkommens in der EU entfallen auf das Baugewerbe. Die Europäische Kommission setzt daher auf Renovierungen, um den Energieverbrauch und Energiekosten von Gebäuden zu senken. Darüber hinaus werden sich die im Baugewerbe benötigten Qualifikationen voraussichtlich in den nächsten Jahren ändern, um die Anforderungen an „grüne“ und energieeffiziente Gebäude vollumfänglich erfüllen zu können.

Chancen

Renovierungsarbeiten und die damit verbundene Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden ermöglichen:

  • eine langfristige Steigerung des Immobilienwerts

  • die Schaffung von Arbeitsplätzen

  • Investitionen, oftmals mit lokalen Lieferketten verknüpft

  • eine erhöhte Nachfrage nach besonders energie- und ressourceneffizienten Geräten

  • die Senkung von Emissionen

  • die Bekämpfung von Energiearmut und Verringerung der Anfälligkeit von Menschen gegenüber steigenden Energiepreisen

Digitale Instrumente tragen dazu bei, den Baufortschritt und die Nutzung von Werkstoffen zu erfassen und die Produktivität zu erhöhen:

  • Technologien wie KI, Robotik, Hochleistungsrechner, das Internet der Dinge, digitale Zwillinge und die 3D-Abbildung der bebauten Umwelt haben das Potenzial, das Bauen effizienter und nachhaltiger zu machen

  • Intelligente Gebäude und digital unterstützte Bauarbeiten liefern über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden große Datenmengen, die zur Verbesserung des Betriebs beitragen können

Maßnahmen

Wesentliche Kerndokumente und Maßnahmen im Bereich Bauwesen werden links aufgeführt, während weitere geplante Initiativen rechts zu finden sind.

Existiert

Die erstmals 2012 verabschiedete Richtlinie wurde 2018 und 2023 aktualisiert und enthält Regeln und Verpflichtungen zur Erreichung der ehrgeizigen Energieeffizienzziele der EU.

Die Überarbeitung der Richtlinie im Jahr 2023 folgt auf einen Vorschlag für eine Neufassung der Richtlinie zur Energieeffizienz, den die Kommission im Juli 2021 als Teil des EU-Pakets für den Green Deal vorgelegt hat. Der Vorschlag von 2021 wurde im Rahmen des REPowerEU-Plans, den die Kommission im Mai 2022 vorstellte, weiterentwickelt, um die Abhängigkeit der EU von Importen fossiler Brennstoffe aus Russland zu verringern.

Der Transformationspfad für das Bauwesen beschreibt die Bedingungen und notwendigen Maßnahmen für die Schaffung eines widerstandsfähigen, wettbewerbsfähigen, umweltfreundlicheren und digitaleren Ökosystems im Bauwesen. Darüber hinaus werden Maßnahmen vorgeschlagen, die den Übergang zu sichereren Gebäuden und erschwinglichen Wohnungen für alle Europäer unterstützen.

Der Vorschlag führt EU-weite Mindestnormen für die Gesamtenergieeffizienz der am schlechtesten abschneidenden Gebäude ein, wobei es den Mitgliedstaaten überlassen bleibt, zusätzlich eigene Normen festzulegen.

Das Neue Europäische Bauhaus soll Nachhaltigkeit und Ästhetik im Baugewerbe vereinen und so die Entwicklung sozial und ästhetisch vielversprechender grüner und digitaler Lösungen, Technologien und Produkte vorantreiben.

Um den Mitgestaltungsprozess einzuleiten, hat die Kommission ein Arbeitspapier erstellt, in dem mögliche Szenarien für einen Übergang zu einem widerstandsfähigeren, nachhaltigeren und digitaleren Bau-Ökosystem skizziert werden.
In diesem Dokument werden die Stakeholder aufgefordert, über die Szenarien bis 2030 nachzudenken und dazu beizutragen. Es werden zudem die wichtigsten Voraussetzungen für den Übergang des Bau-Ökosystems aufgeführt. Akteure werden aufgefordert, zusammenzuarbeiten und spezifische Maßnahmen, Verpflichtungen und Investitionen vorzuschlagen.

Die Strategie der europäischen Kommission zielt darauf ab, bis 2030 35 Millionen ineffiziente Gebäude zu renovieren und die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien und Abwärme durch eine Mischung aus politischen Instrumenten, Finanzierung und technischer Unterstützung zu fördern. Drei Bereiche stehen dabei besonders im Blickfeld:

  • Energiearmut und die Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz
  • Renovierung öffentlicher Gebäude, z.B. im Bereich Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen
  • Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteversorgung

Geplant

  • Strategie für eine nachhaltige bauliche Umwelt

  • Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II

  • Aktualisierter und funktionierender EU-Rechtsrahmen für einen Binnenmarkt nachhaltiger Bauprodukte

  • Recht auf Reparatur

  • Erschließung des großen Potentials neuer datengesteuerter Geschäftsmodelle im Bauwesen

  • Neue Standards inkl. Anforderungen an die Umweltleistung, die Klimabeständigkeit und die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung

Handlungsfelder für Unternehmen im Bereich Bauwesen


Konkreter Handlungsbedarf im Bereich Energie


  • Renovierung von Gebäuden zur Senkung des Energieverbrauchs und der Energiekosten

  • Schrittweise Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien, insbesondere aus lokalen Quellen

  • „Energieausweis“: Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes muss in allen Verkaufs- und Vermietungsanzeigen aufgeführt werden

  • Weiterbildung von Arbeitnehmern im Baugewerbe

  • Weiterbildung von Arbeitnehmern im Baugewerbe

  • Förderung von Innovationen:
    Investitionen in grüne Technologien wie Elektrofahrzeuge und nachhaltige Produktionsmethoden.

  • Infrastruktur und Digitalisierung:
    Einsatz intelligenter Infrastruktur und datenbasierter Technologie.

Konkreter Handlungsbedarf im Bereich Abfall & Recycling


  • Ökologische Nachhaltigkeit von Bauwerkstoffen, Recyclingwerkstoffe

  • Weiterbildung von Arbeitnehmern im Baugewerbe

  • Investitionen in maritime und Schieneninfrastruktur:
    Moderne, energieeffiziente Technologien in der maritimen Industrie und im Schienenverkehr.

  • Wasserstoff als Zukunftstechnologie:
    Priorisierung von Investitionen in Wasserstofflösungen.

  • Kooperation mit Energieversorgern:
    Enge Kooperation mit Netzbetreibern, um die Integration erneuerbarer Energien zu fördern und die Netzkapazitäten für neue Ladelösungen sicherzustellen.

  • Förderung von Innovationen:
    Investitionen in grüne Technologien wie Elektrofahrzeuge und nachhaltige Produktionsmethoden.

  • Infrastruktur und Digitalisierung:
    Einsatz intelligenter Infrastruktur und datenbasierter Technologie.

Konkrete Innovations-Chancen


  • Energieverbrauch optimieren: Investitionen in energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energien.

  • Intelligente Energieverwaltung: Förderung von smarter Energienutzung und Vehicle-to-Grid (V2G)-Systemen.

  • Aktive Beteiligung am Aufbau innovativer Partnerschaften und der Teilnahme in Clustern

  • Nutzung verfügbarer Förderprogramme und Investition in Forschung und Entwicklung

  • Nutzung verfügbarer Förderprogramme und Investition in Forschung und Entwicklung

  • Investitionen in Material- und Produktinnovationen

  • Kooperation mit Akteuren der Branche, um die Entwicklung von Bauforschung und -innovation zu unterstützen

Relevante Standards, Instrumente und Label


  • Technische Prüfkriterien gemäß EU-Normen und -Richtlinien, ISO-Normen

  • Erfüllung anspruchsvoller Gesundheits- und Umweltschutznormen

  • Investitionen in maritime und Schieneninfrastruktur:
    Moderne, energieeffiziente Technologien in der maritimen Industrie und im Schienenverkehr.

  • Wasserstoff als Zukunftstechnologie:
    Priorisierung von Investitionen in Wasserstofflösungen.

  • Kooperation mit Energieversorgern:
    Enge Kooperation mit Netzbetreibern, um die Integration erneuerbarer Energien zu fördern und die Netzkapazitäten für neue Ladelösungen sicherzustellen.

  • Förderung von Innovationen:
    Investitionen in grüne Technologien wie Elektrofahrzeuge und nachhaltige Produktionsmethoden.

  • Infrastruktur und Digitalisierung:
    Einsatz intelligenter Infrastruktur und datenbasierter Technologie.

Konkrete Finanzierungsmöglichkeiten


Hilfreiche Anlaufstellen


Success Stories


Projekt METABUILDING:
METABUILDING – Bringing Innovation to the Construction Sector

Im Rahmen des Projekts wird ein digitaler Marktplatz eingerichtet, der allen Akteuren des erweiterten Bausektors offensteht und innovationsbezogene Informationen bereitstellt. Dabei stehen fünf Industriesektoren im Fokus: Bauwesen, digitale Industrie, additive Fertigung, naturbasierte Lösungen und Kreislaufwirtschaft & Recycling. Zwischen diesen Sektoren sollen Synergien entstehen. Die Plattform wird eng mit der Europäischen Plattform für Bautechnologie (ECTP) verbunden sein und soll zu einem zentralen Instrument für die Innovation und Zusammenarbeit von KMU in Europa werden.