Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben – das sind einige der großen aktuellen Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft zunehmend konfrontiert wird. Um diesen gezielt und effizient begegnen zu können, hat die EU-Kommission im Dezember 2019 den sogenannten europäischen „Green Deal“ vorgestellt. Dieser zeigt konkrete Maßnahmen auf, um einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel für eine neue Wachstumsstrategie zu initiieren.
Übergeordnetes Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 den Übergang hin zu einer klimaneutralen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu schaffen. Angestrebt wird, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Die dafür vorgesehenen Maßnahmen sind auf verschiedene thematische Bereiche ausgerichtet, die die jeweiligen Akteure wiederum vor neue Anforderungen stellen, aber auch neue Chancen mit sich bringen.
Für die Wirtschaft bedeutet das in erster Linie Modernisierung und Umgestaltung hin zur Klimaneutralität.
Konkret sieht die EU eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55% gegenüber 1990 vor und macht damit den Handlungsbedarf für die kommenden Jahre sehr deutlich. Ein treibender Faktor sollen hierbei jedoch nicht Verzicht und Verbote, sondern Innovationen sein.
Eine Auswahl der wichtigsten Initiativen im Rahmen des europäischen Green Deal finden Sie hier gelistet. Eine Gesamtübersicht der Maßnahmen inklusive einer Zeitleiste und weiterführenden Informationen findet sich darüber hinaus auf der offiziellen Seite zum Green Deal von der Europäischen Kommission.
11.4.2024
Der Critical Raw Materials Act der EU soll die Versorgung mit kritischen Rohstoffen sichern und Europa dabei unterstützen, seine Klima- und Digitalziele bis 2030 zu erreichen. Das Gesetz zielt darauf ab, die europäische Wertschöpfungskette für kritische Rohstoffe zu stärken, strategische Abhängigkeiten zu reduzieren und die Resilienz gegenüber Versorgungsunterbrechungen zu erhöhen. Zudem soll die Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit verbessert werden. In Übereinstimmung mit dem Green Deal Industrieplan soll der Critical Raw Materials Act die Herstellung kohlenstoffneutraler Schlüsseltechnologien unterstützen.
1.2.2023
Die EU-Kommission hat am 1. Februar 2023 den Green Deal Industrial Plan vorgestellt. Er soll die Wettbewerbsfähigkeit von sogenannten “Net-Zero Industries” in der EU fördern und den Weg zur Klimaneutralität in Europa unterstützen. Die Kommission stützt sich in dem Industrieplan überwiegend auf eine Sammlung bereits bestehender Initiativen, die um ein am 13.6.2024 ergänztes “Netto-Null-Industrie-Gesetz” ergänzt wurde.
14.12.2021
Für einige Mitgliedstaaten und Regionen wird es schwieriger sein als für andere, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Manche Mitgliedstaaten sind beispielsweise stärker auf fossile Brennstoffe angewiesen oder verfügen über CO2-intensive Industriezweige, in denen eine beträchtliche Zahl von Menschen beschäftigt ist.
Die EU hat dafür einen Mechanismus für einen gerechten Übergang eingeführt, um den Regionen, die am stärksten vom Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft betroffen sind, finanzielle und technische Unterstützung zu leisten.
16.07.2021
Die im Juli 2021 von der Kommission vorgestellte EU-Waldstrategie für 2030 bildet einen Schwerpunkt des europäischen Grünen Deals. Sie stützt sich auf die EU-Biodiversitätsstrategie und spielt eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken.
14.07.2021
Mit dem Paket “Fit for 55” werden die Ziele des Green Deals in Rechtsakte übertragen. Konkret handelt es sich um eine Reihe von Vorschlägen, mit denen bestehende Rechtsvorschriften im Bereich Klima, Energie und Verkehr aktualisiert und neue Gesetzgebungsinitiativen eingeführt werden sollen. Ziel ist es, die Rechtsvorschriften der EU an die Klimaziele der EU anzupassen.
30.06.2021
Mit der Verordnung über das Europäische Klimagesetz ist das politische Ziel der EU, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, zu einer rechtlichen Verpflichtung geworden. Mit dem Gesetz haben die EU und ihre Mitgliedstaaten die Verpflichtung angenommen, die Netto-Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55% gegenüber 1990 zu senken.
05.05.2021
Die im Mai 2021 aktualisierte Industriestrategie, verbindet die Lehren aus der Corona-Pandemie mit Maßnahmen für einen industriellen Wandel hin zur so genannten “Twin Transition”, dem Wandel zu einer grünen und gleichzeitig digitalen Wirtschaft. Dabei stehen besonders kleine und mittlere Unternehmen im Fokus, da sie zu den stärksten Innovationstreibern zählen.
14.10.2020
Chemikalien sind für einen modernen Lebensstandard und die Wirtschaft unverzichtbar. Chemische Stoffe können jedoch schädlich für Mensch und Umwelt sein. In seinen Schlussfolgerungen vom März 2021 billigte der Rat die von der Kommission vorgelegte EU-Nachhaltigkeitsstrategie für Chemikalien.
08.07.2020
Ziel der Wasserstoffstrategie ist es, bis 2050 die Nutzung von Wasserstoff auf breiter Ebene möglich zu machen. Es werden Maßnahmen zur Gestaltung der Rahmenbedingungen für Investitionen, Regulierung, den Aufbau von Märkten sowie Forschung und Innovation vorgeschlagen. Kurzfristig liegt der Fokus auf Investitionen und einer Förderung der Nachfrage.
11.03.2020
Der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft setzt auf eine Entkopplung des Wirtschaftswachstums von der Ressourcennutzung und die Umstellung auf kreislauforientierte Systeme für Produktion und Verbrauch zur Verwirklichung der Klimaneutralität der EU bis 2050.