Überarbeitung von Prozessen


Aufgrund der steigenden Nachfrage von Kunden an umweltfreundliche Produkte und Produktionsprozesse kommen Unternehmen nicht umhin, ihre innerbetrieblichen Prozesse entsprechend umzugestalten.

Auch wenn dies zunächst für viele eine große Hürde darstellt: langfristig kann sich für nachhaltige Unternehmen in jeglicher Hinsicht ein großer Mehrwert ergeben. So können beispielsweise organisatorische und technische Innovationen angestoßen werden, die sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern können.

Durch umweltverträglicheres Wirtschaften können Ressourcen eingespart und somit Kosten gesenkt werden. Bessere Produkte führen darüber hinaus zu zusätzlichen Einnahmen und dem Aufbau neuer Geschäftsfelder. Nachhaltigkeit sollte daher in jedem Fall ein Maßstab für Innovationen und der Entwicklung bzw. Anpassung von Geschäftsmodellen, Produkten, Technologien und Prozessen sein.

Die Umsetzung kann dabei in fünf Schritten erfolgen (übernommen aus Harvard Business Manager):

  • Zentrale Herausforderung: Durch das Übertreffen von Normen Innovationen fördern.
  • Wichtige Kompetenzen: Regulierungen vorhersehen und mitgestalten. Mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, um kreative Lösungen zu realisieren.
  • Attraktive Innovationen: Ökostandards nutzen, um mit nachhaltigen Techniken, Materialien und Prozessen zu experimentieren.
  • Zentrale Herausforderung: Die Effizienz der gesamten Wertschöpfungskette steigern.
  • Wichtige Kompetenzen: Instrumente wie Emissionsmanagement oder die Bewertung von Produktlebenszyklen anwenden. Prozesse so umgestalten, dass weniger Energie und Wasser verbraucht werden sowie weniger Emissionen und Abfall entstehen. Zulieferer und Einzelhändler dazu bringen, ihre Abläufe umweltverträglicher zu gestalten.
  • Attraktive Innovationen: Nachhaltige Zulieferer für Rohmaterial und Komponenten entwickeln. Höherer Anteil emissionsfreier Energiequellen wie Windkraft und Solarenergie. Innovative Verwendungsmöglichkeiten für zurückgenommene gebrauchte Produkte finden.
  • Zentrale Herausforderung: Nachhaltige Angebote entwickeln oder bestehende umweltverträglich gestalten.
  • Wichtige Kompetenzen: Wissen, welche Produkte oder Dienstleistungen am schädlichsten für die Umwelt sind. Öffentliche Unterstützung nachhaltiger Angebote erzeugen und den Eindruck vermeiden, “Umweltkosmetik” zu betreiben. Größenvorteile bei der Lieferung von umweltverträglichen Materialien und bei der Herstellung von Produkten nutzen.
  • Attraktive Innovationen: Bei der Produktentwicklung die Natur nachahmen. Die Entwicklung kompakter, umweltverträglicher Verpackungen.
  • Zentrale Herausforderung: Das Wettbewerbsumfeld durch neue Arten der Wertschöpfung verändern.
  • Wichtige Kompetenzen: Verstehen, was Konsumenten wollen und Wege finden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Erkennen, wie Partner den Wert von Angeboten erhöhen können.
  • Attraktive Innovationen: Neue Liefermethoden, die die Wertschöpfungskette stark verändern. Erlösmodelle, die auf Dienstleistungen statt auf Produkte setzen. Geschäftsmodelle, die digitale mit physikalischer Infrastruktur verbinden.
  • Zentrale Herausforderung: Die Logik der heutigen Wirtschaft aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit infrage stellen.
  • Wichtige Kompetenzen: Wissen, wie erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld von Unternehmen und Branchen beeinflussen. Imstande sein, Geschäftsmodelle, Technologien und Regulierungen aus unterschiedlichen Branchen zu vereinen.
  • Attraktive Innovationen: Geschäftsplattformen aufbauen, mit deren Hilfe Kunden und Lieferanten Energie radikal anders nutzen können. Produktgruppen, die kein Wasser mehr brauchen (Beispiel Reinigungsmittel). Als Nebenprodukt frei werdende Energie nutzen.


WIN-Charta als Managementsystem für die nachhaltige Wirtschaftsweise eines Unternehmens

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg wurde für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das Instrument der WIN-Charta entwickelt. Die Unternehmen können sich mit der Unterzeichnung zu nachhaltigem Wirtschaften bekennen, dieses auch dokumentieren, damit werben und so einen großen Wettbewerbsvorteil mit hoher Außenwirkung erzielen.

Die WIN-Charta stellt somit gerade für kleinere Unternehmen ein sinnvolles und unbürokratisches Angebot für ein Nachhaltigkeitsmanagement dar. KMU können sich über die WIN-Charta auch gut in das Supply-Chain Reporting größerer Unternehmen einfügen.

Weiterführende Informationen sowie alle wichtigen Unterlagen und Beispiele aus der Praxis finden Sie hier.


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